Jacobus

[Jacobus]
* in Holland 1712
(Geburtstag und Geburtsort nicht nachgewiesen) reformiert
Erzogen in Leiden. Kaufmann in St. Petersburg und Archangel

gestorben am 25. September 1775
auf Zierow (Mecklenburg) und wurde
beerd am 25. September 1775 in Proseken

Großfürstlicher und kaiserlicher Hof- und Kommerzienrat

Jacobus wurde, wie schon erwähnt in Leiden erzogen, und war in der Pensionsanstalt des Mr. Luzac, des Eigentümers der französischen Leidener Zeitung. Er erwarb sich eine gediegene Bildung, sprach insbesondere fast alle europäischen Sprachen: fließend holländisch und russisch, aber auch deutsch, vor allem aber holländisch als Sprache der “Gebildeten“. Jacobus lernte die “Handlung“ bei der Firma van Brienen in St. Petersburg, deren Teilhaber er später wurde, war Leiter der Niederlassung in Archangel, wo er ein bedeutendes Vermögen erwarb. In St. Petersburg genoss er besonders die Gunst des Großfürsten (Thronfolger) Peter, dessen Berater er war. Nach dem Tode seiner ersten Frau, von der er zwei Söhne hatte, heiratete er Magdalena van Brienen, mit der er fünf Kinder hatte. Der 1760 geborene Sohn Pieter wurde Patenkind des Großfürsten. Als dieser als Peter III im Jahre 1762 zur Regierung kam, wünschte er, Jacobus in seinem Herzogtum Holstein in den Angelegenheiten der gottorpischen Güter und im Zusammenhang mit dem von ihm beaufsichtigten Kanalbau zu verwenden, und bestimmte ihn, sein Geschäft aufzulösen. Kaum war dies geschehen, als der Kaiser gestürzt wurde (Er wurde am 17. Juli 1762 ermordet). Jacobus mochte nun nicht mehr in Russland bleiben und zog mit seiner Familie ganz nach Hamburg, dessen Reichsunmittelbarkeit von dem Haus Gottorp und Dänemark erst durch den Gottorper Vergleich vom 27. Mai 1768 de jure anerkannt wurde.

In Hamburg starb Jacobus’ zweite Frau. 1766 kaufte er die Mecklenburgischen, in sog. Klützer Winkel gelegenen Güter Zierow, Rethwisch , Rastorf und Naudien, sowie weitere Güter in Mecklenburg. Im Sommer lebte er meist auf Zierow, im Winter in Hamburg, zunächst “auf den Bleichen“, später “auf dem Wandrahm“, wo er ein großes Haus führte. (Er fuhr, was in Hamburg auffiel, vierspännig!). Im Jahre 1767 heiratete er ein drittes Mal, war aber nach zwei Jahren wieder verwitwet. (Die dritte Ehe war kinderlos). Nach seinem Tode im September 1775 erhielten seine Tochter Magdalena die Güter Zierow und Rethwisch, sein Sohn Pieter Rastorf und Naudien.

verh 1.
N.N. Meyer aus St. Petersburg

 verh. 2.
Archangel um 1750, jedenfalls vor 1753 mit
Magdalena van B r i e n e n.
Geburtsort und Geburtstag nicht bekannt
beerd am 8. Oktober 1763 Hamburg, Dom
(Läutebuch der Kirche in St. Petri: “Zwiefach läuten lassen“)
Magdalena war
Tochter des Kaufmanns Rutger van Brienen in St. Petersburg (konfirmiert Hamburg, reformierte Kirche 1684), 1725 und 1745 Älterling der reformierten Kirche zu Archangel.

 verh. 3.
Hamburg am 6. August 1767 , Kapelle der deutsch-reformierten Gemeinde, mit
Judith Schreur van Hoghenstein
Witwe des königlichen preußischen Hofrats und Münzoffiziers Charles Sarry in Berlin. (Näheres siehe Bilder aus vergangener Zeit Band I )
gestorben am 12. Februar 1769 in Hamburg
beerd im Dom am 16. Februar 1769
(Eintragungen auch in der französisch-reformierten Kirche; Läutebuch der Kirche St. Petri)

Da nur sein Sohn Pieter männliche (Poels) hatte, und zwar Pieter (1.Linie) und Gustav (2.Linie), teilt sich die Familie auf diese beiden Linien

Vater:Jan P o o l
Geschwister: N.N. Poel::::Wendelina Poel
Kinder: [1] Arnold ::::[1] Jan ::::[2] Rutger ::::[2] Jacoba ::::[2] Magdalena :::[2] Piter::::[2] David